Manchmal führen uns unsere eigenen Werte dorthin, wo wir eigentlich schon längst hingehören – wir müssen nur bereit sein, hinzuschauen.

Auf meinem Weg wurde mir das besonders bewusst, als ich merkte, wie wacklig die Brücke geworden war, auf der ich stand – äußerlich stabil, innerlich längst ins Wanken geraten. Meine Werte und meine Arbeit passten einfach nicht mehr zusammen.
Wie ich im letzten Blogeintrag geschrieben habe, habe ich eine selbsterfüllende Prophezeiung erwischt.

Heute erzähle ich Dir, wie sich mein Weg zum Coach entwickelt hat – Schritt für Schritt –, und warum das ganz viel mit der Übereinstimmung zwischen eigenen Werten und Arbeit zu tun hat.

Sei also gespannt. 🌿

🌀 Eine kleine Rückschau

Bevor ich zu meinem letzten Arbeitgeber vor der Selbstständigkeit komme, möchte ich noch kurz einen Schritt zurückgehen. Denn erst durch meine vorherige Station wird vieles klarer – und das Bild rund.

Ich hatte in einem anderen Unternehmen gearbeitet und dort 2015 meine Masterarbeit geschrieben:

„Auswirkung der Retrospektive in virtuellen Teams mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen auf deren Motivation“.

Ein echtes Leidenschaftsthema, denn schon damals haben bei mir die agilen Werte1 und die Förderung von Teams gezündet. Ich habe verstanden, warum eine Rückschau so wichtig ist – nicht, um Fehler zu suchen, sondern um daraus positive Veränderungen einzuleiten. Wie man in Teams Nachhaltigkeit erreicht, Motivation stärkt und echte Entwicklung ermöglicht – all das hat mich geprägt.

Dies war auch ein wichtiger Grund, warum ich daraufhin in eine große Firma wechselte. Ihr Ziel war es, agiles Arbeiten in der gesamten Organisation einzuführen – und das hat mich sofort angesprochen.

Ich wollte Teil dieser Bewegung sein und erleben, wie sich diese Werte im echten Unternehmensalltag umsetzen lassen. 🌱

⚙️ Zwischen Ideal und Realität

In der Praxis sah es dann allerdings etwas anders aus.

Während die gesamte Firma den Anspruch hatte, agil zu werden, führte ausgerechnet unsere IT-Abteilung – von der ich ein Teil war – einen Wasserfall-Prozess ein. Das fühlte sich für mich wie ein Rückschritt an und brachte mich in einen echten Wertekonflikt.

Glücklicherweise hatte ich zu diesem Zeitpunkt bereits die Ausbildung zur Coach begonnen – und ich merkte:

Ich will nicht mehr Software einführen, sondern mit Menschen arbeiten.

Mich nicht mit Lieferanten und starren, unpassenden Prozessen auseinandersetzen, sondern Entwicklung begleitenim Denken, im Team, in der Haltung. Also war der nächste Schritt für mich glasklar:

Ich werde Scrum Master, also Teamcoach.

Für mich stand als Teamcoach nie das Projektmanagement im Vordergrund, sondern die Entwicklung der Menschen im Team. Dieses Mindset prägte meine Arbeit in den folgenden Jahren – und wurde mir von Kolleg:innen immer wieder positiv zurückgespiegelt. 🌿

🛣️ Die Weggabelung

Und dann kam sie – die Weggabelung, die ich Jahre zuvor auf meinem Zukunftsbild gezeichnet hatte. Mein Arbeitgeber kündigte Umstrukturierungen an, Stellen wurden abgebaut – auch meine. Da stand ich also:

Bleiben und hoffen, dass sich noch etwas ändert?

Oder den Schritt gehen, den mein Unterbewusstsein wohl längst vorbereitet hatte – in die Selbstständigkeit als Coach? Ganz ehrlich: Ich habe keine Sekunde gezögert.

Mein Job war zur Routine geworden, Neues lernte ich kaum noch, und was die Zukunft der Firma anging die nun insbesondere die agilen Rollen abschaffte, versprach wenig Gutes. Ich spürte deutlich, dass mein Platz nicht mehr dort war – sondern draußen, bei den Menschen, im echten Leben.

Gestärkt durch all das positive Feedback, das ich in den letzten Jahren von Kolleg:innen bekommen hatte, fiel mir die Entscheidung leicht. Erstaunlich leicht.

Und so begann mein nächstes Kapitel: Mein eigener Weg mit Leichtigkeit, Selbstbewusstsein und Freude.✨

🌿 Vorausschau für den nächsten Blogeintrag

Leichtigkeit, Selbstbewusstsein und Freude entstehen nicht zufällig. Sie sind das Ergebnis davon, im Einklang mit den eigenen Werten zu leben – und diese auch im Berufsalltag nicht zu verraten.

Im nächsten Blogeintrag geht es genau darum:

Warum es so entscheidend ist, die eigenen Werte zu kennen,
was passiert, wenn sie im Job nicht gelebt werden können,
und wie Du erkennst, ob Deine Arbeit wirklich zu Dir passt.

👉 Und jetzt Du!

Bleib also neugierig – und achte in der kommenden Woche mal darauf, wo Deine Werte Dich vielleicht leise rufen.
Schreib mir doch gerne Deinen wichtigsten Wert in die Kommentare – ich bin sehr gespannt was Dich bewegt. 💬

  1. Die für mich wichtigsten Werte des agilen Arbeitens, die auch mein Arbeit als Coach und Trainerin stützt: Engagement, Mut, Fokus, Offenheit und Respekt ↩︎


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