Mein Selbstversuchskaninchen tritt gerade gegen meinen inneren Schweinehund in Bezug auf Ordentlichkeit an.
Ich wohne in einer sehr kleinen Wohnung, und die 35 qm sind mit vielen Besitztümern vollgestellt, sodass nicht alles immer seinen Platz hat. Mit dem Aufräumen und Putzen komme ich oft einfach nicht hinterher. Vor Kurzem fiel mir eine Postkarte (von wolkenseifen.de) mit dem folgenden Spruch in die Hand:
Ich wollte eigentlich aufräumen, aber es gab so viele anderen Optionen
Und ja, das bin ich. Naja fast, ich habe keine Lockenwickler 😉
Mich interessieren eben einfach so viele Dinge und folglich habe ich immer Besseres zu tun als aufzuräumen oder zu putzen. Nun arbeite ich ja fast ausschließlich im Homeoffice, dies bedeutet ein Großteil meines Lebens spielt sich in meiner 1-Zimmer-Wohnung ab. Und ja, ich fühle mich hier auch viel wohler wenn diese aufgeräumt, ordentlich und sauber ist. Dennoch gewinnt fast immer der Schweinehund und ich verschiebe Dinge auf später (und später kann schon mal Tage oder Wochen heißen, bis ich es mir selber so auf den Keks geht, dass ich mich zusammenreiße und endlich putze).
In einem Coaching ging es um ein ähnliches Thema meiner Coachee. Sie konnte ihre Arbeitsflächen in der Küche kaum nutzen, da sie immer vollgestellt sind und war darüber sehr genervt. Nicht genervt genug um einfach aufzuräumen und sauber zu halten. Der Hub hierzu wäre zu groß gewesen.
Dies nahm ich zum Anlass, mein eigenes Verhalten bezogen auf meine Küche zu reflektieren. Input hierzu, gab mir das Buch Die 1%-Methode – minimale Veränderung, maximale Wirkung welches ich gerade lese bzw. durcharbeite. Dieses Buch weckte nun also mein Selbstversuchskaninchen.
Worin geht’s im Buch?
Grundsätzlich um das Thema Gewohnheiten. Wie kann ich mir gute Gewohnheiten aneignen und schlechte Gewohnheiten ablegen. Gar nicht so einfach, haben wir alle schon versucht. Meistens sind wir gescheitert.
Ich werde heute gar nicht weiter auf das Buch eingehen, hierzu werde ich viele weitere Blogeinträge schreiben um das komplexe Thema möglichst einfach aufzuarbeiten und dir die Möglichkeit zu geben, diese auch anzuwenden. Neugierig? Dann dranbleiben 😉
Neue Gewohnheit Nummer 1: Sofort abspülen
Kommen wir zurück zur Küche – sie ist wirklich MINI. Und genau das ist das Problem. Es gibt kaum Arbeitsfläche, geschweige denn Platz, um viel stehen zu lassen. Ich muss auf den Küchentisch ausweichen. Wenn ich dann essen möchte, muss ich alles wieder woanders hinräumen. Eigentlich bin ich ständig damit beschäftigt, hin- und herzuräumen, es sei denn, ich spüle sofort ab. Und wenn ich mit dem Essen fertig bin? Dann landet das benutzte Geschirr oft in der Küche, und beim nächsten Kochen muss ich erst wieder alles umräumen. Wenn ich darüber nachdenke, wie viel Zeit mich das Umräumen in der Vergangenheit gekostet hat!!!
Jetzt also das, was für andere selbstverständlich ist – für mich jedoch nicht war (du erinnerst dich: Ich hatte ja so viele andere Optionen 😉 ). So schnell wie möglich abspülen, Dinge nur einmal in die Hand nehmen und nach dem Essen sofort abwaschen. Ich habe es nun tatsächlich schon seit fünf Wochen geschafft, meine Küche (fast) immer aufzuräumen. Meine Erfolgsquote liegt bei geschätzten und ziemlich stolzen 98 %.

Neue Gewohnheit Nummer 2: Schreibtisch abwischen
Meine zweite neue Gewohnheit betrifft meinen Schreibtisch – genauer gesagt, die schwarze Fläche, die ich mir während der Coronazeit gekauft habe, um im Stehen arbeiten zu können. Auf dieser dunklen Oberfläche sieht man jedes Staubkorn. In den letzten Jahren war der Aufsatz oft grau, und das hatte seinen Grund: Es lag einfach zu viel darauf, und ich hätte ihn erst abräumen müssen und um die Sachen drum rum wischen tu ich jetzt auch nicht unbedingt 😉 Also Hürde war auch hier wieder zu groß um ihn sauber zu halten. Außerdem hatte ich hinter und unter dem Aufsteller, auf dem mein Laptop steht, ganze Staubmäuse zu Besuch.
Meine Gewohnheitsänderung ist nun die Folgende: Bevor ich das Laptop am Schreibtisch anschalte, wird die komplette Fläche feucht abgewischt. Liegt mal noch was drauf, wird es weggeräumt. Durch die Häufigkeit des Wischens stapelt sich nun auch nichts mehr, was ich erst wegräumen müsste.
Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viel Freude es mir bereitet, an einem sauberen und aufgeräumten Arbeitsplatz zu arbeiten, an dem mich nichts ablenkt.

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