… und jedem Menschen seine Mañana-Zone – und bei mir beispielsweise Wärme.
Na? Bist Du ein bisschen mañanakompetenter geworden seit dem letzten Blog?
Vielleicht hast Du sogar ganz bewusst etwas auf später verschoben, weil Dein Körper Dir signalisiert hat: „Nee, gerade ist nicht der richtige Moment.“
Falls Du den ersten Teil verpasst hast, findest Du ihn hier.
👉 Teil 1 – einmal lesen – und dann wieder zurückhüpfen.
Heute gehen wir den nächsten Schritt.
Wir wollen bewusst unseren Parasympathikus aktivieren – den Teil des Nervensystems, der uns in die Entspannung bringt.
Damit steigen nicht nur Regeneration und Abwehrkräfte, sondern auch Kreativität und natürlich unsere Energie. Um herauszufinden, was Dir dabei hilft, braucht es einen ehrlichen Blick auf Deine Bedürfnisse.
Also: kurze Reflexionsrunde.
Ja, ich weiß – ich liebe das. 😄
Gunter Frank und Maja Storch – die Autor*innen des Buchs Die Mañana-Kompetenz – konzentrieren sich dabei auf Bedürfnisse, die einen besonders starken Bezug zur Entspannung haben. Und weil wir alle unterschiedlich ticken, hat jede*r von uns einen ganz eigenen Mix an Aktivitäten, die den Parasympathikus aktivieren.
Hachja – die richtige Mischung macht’s. 😉
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Die sieben Mañana-Zonen – wo tankst Du wirklich auf?
Die beiden Autor:innen beschreiben sieben Bereiche, in denen wir entspannen, Kraft sammeln und unser inneres Gleichgewicht finden können. Jede Zone spricht ein anderes Bedürfnis an – und genau darin liegt ihre Stärke.
🌞 Wärme
Alles, was durch körperliche Wärme entspannt: Sauna, Badewanne, Decke, Sonne, eine heißt Tasse Tee. Beruhigt das Nervensystem sofort.
🚴♀️ Sport
Bewegung, die Energie freisetzt – von Spazierengehen bis Radfahren. Baut Stresshormone ab und schafft mentalen Raum.
🤫 Rückzug
Alleinsein, Stille, Pause von Reizen. Ein Ort zum Durchatmen und zum Sortieren von Gedanken.
🕺 Aktivierbarkeit
Kleine äußere Impulse, die Antrieb geben: Gartenarbeit, Handwerkliches Hobby, Kochen, Backen.
💬 Geselligkeit
Kontakt, Austausch, Nähe. Auftanken durch Menschen, Verbindung und gemeinsames Lachen.
🎶 Intellektuell-musische Betätigung
Lesen, Schreiben, Musik machen oder hören, Basteln, Zeichnen. Der Geist kommt zur Ruhe, indem er fokussiert spielt.
🌿 Spiritualität
Rituale, Meditation, Naturverbundenheit, Sinnfragen. Alles, was Dich innerlich zentriert und tiefer verbindet.
Vielleicht kommen Dir die Punkte Rückzug und Geselligkeit bekannt vor?
Ja, genau – darüber habe ich in meinem Blogartikel zum Thema Extraversion vs. Introversion schon ausführlich geschrieben. Deshalb gehe ich hier nicht nochmal im Detail darauf ein.
Die Mañana-Zonen: Was brauchst Du wirklich?
Das Buch sieht nun vor, dass Du die sieben Zonen einmal für Dich selbst überprüfst:
Wie stark ist Dein Bedürfnis (Skala 1–12)?
Und wie hoch ist Deine Sättigung – also wie viel davon bekommst Du im Alltag bereits automatisch (ebenfalls Skala 1–12)?
Ein kleines Beispiel:
Wenn Dein Bedürfnis nach Geselligkeit hoch ist und Du den ganzen Tag eng mit Menschen zusammenarbeitest, kann Deine Sättigung bereits voll erfüllt sein. Es kann aber auch passieren, dass Du sogar in die Übersättigung rutschst und Dich plötzlich ausgelaugt fühlst. Gleichzeitig kann Dein Bedürfnis nach Rückzug völlig untersättigt sein. In diesem Fall lohnt es sich zu überlegen, wo Du bewusst ein bisschen mehr Ruhe einbauen kannst.
Nun möchte ich den Fokus auf die Zone Wärme setzen:
Wie viel Wärme brauchst Du, um Dich wohlzufühlen?
Reist Du lieber in warme Länder? Frierst Du schneller als andere? Dann hast Du vermutlich einen höheren Wert beim Bedürfnis nach Wärme.
Bei mir ist das definitiv so. Mein Partner schmunzelt, wenn ich mich im Herbst draußen so warm anziehe wie andere erst im Winter – und fragt mit einem Augenzwinkern:
„Was machst Du erst, wenn es richtig kalt wird?“ 😉
Der kleine Selbstversuch auf einem Seminar
Am Wochenende war ich in Hamburg auf einem Seminar. Da im Raum fast 200 Leute saßen, wurde er stark gekühlt. Schon in der Einladung stand der Hinweis, dass es eher frisch werden könnte – also zog ich mir etwas Langärmliges an. Ein Seminar bedeutet ja meistens viel Sitzen und wenig Bewegung. Zur Sicherheit hatte ich noch eine Jacke dabei, die ich mir etwa 30 Minuten nach der Pause auch schon wieder überzog. Ich merkte nämlich, wie meine Aufmerksamkeit immer weniger beim Seminarinhalt war und sich stattdessen zunehmend auf meinen Körper richtete. Mein Körper sagte mir sehr deutlich:
„Mir ist kalt – tu etwas!“
Im Gegensatz dazu saß ein Mitarbeiter des Veranstalters im T-Shirt neben mir und meinte, ihm sei es grundsätzlich zu warm.
Als wir abends als Gruppe noch im Restaurant saßen, konnte ich wunderbar beobachten, wie unterschiedlich unser Wärmeempfinden ist: Er wieder im T-Shirt, ich mit zwei langärmligen Oberteilen – und die anderen lagen irgendwo dazwischen.
Entspannt oder gestresst? Dein Körper entscheidet mit
Was bedeutet das nun? Mein Parasympathikus konnte erst entspannen, als ich mir ein zweites Oberteil überzog und es mir angenehm warm wurde. Mein Gegenüber hingegen entspannte erst im T-Shirt. Er erzählte sogar, dass er gar nicht gerne in die Sauna ginge – dort würde sofort sein Sympathikus (also Flight-or-Fight-Modus) anspringen und er käme in Stress.
Ein weiteres Beispiel: das Eisessen 🍨 im Sommer. Wenn es richtig heiß ist, schmeckt mir Eis hervorragend und kühlt mich angenehm runter. Aber schon bei 20 Grad (meine persönliche Wohlfühltemperatur liegt eher bei 23–25 Grad) fange ich nach einer Kugel an zu frieren. Da wäre Kaffee und Kuchen definitiv die bessere Wahl für meinen Parasympathikus gewesen.

Auch jetzt beim Schreiben dieses Blogs sitze bzw. stehe ich mit einer ganzen Kanne warmem Tee da, um mir etwas Gutes zu tun. Und weil ich mich währenddessen wenig bewege, nutze ich gerne die Pomodoro-Methode: 25 Minuten Schreiben, 5 Minuten Pause bzw. Bewegung. Da kommen wir nämlich schon zum Bewegungsdrang und zum Sport.
👉 Klick hier, wenn Du lesen möchtest, wie ich die Methode nutze, oder Du sie vielleicht noch nicht kennst.
Ausblick: Beim nächsten Mal werde ich auf die beiden Punkte 🚴♀️Sport und 🕺Aktivierbarkeit eingehen.
Was Du heute für Dich tun kannst
Ich hoffe, diese Beispiele zum Thema Wärme helfen Dir, Dich selbst zu reflektieren und zu prüfen, was Dir guttut – und was vielleicht eher nicht. Wenn Du soweit bist, kannst Du daraus erste Schritte für Dich ableiten.
Wir haben jetzt Winter – vielleicht planst Du Deinen nächsten Saunabesuch oder einen Nachmittag in der Therme ein, um Deinem Parasympathikus etwas Gutes zu tun.
Oder Du gehst eine Runde an die frische, kühle Luft, weil Deine Familie zuhause die Heizung schon wieder hochgedreht hat und Du eine kleine Abkühlung brauchst. 😉
In meinem Seminar „Komm in Deine Energie“ reflektieren wir all diese Zonen ganz ausführlich.
Das Seminar ist gerade im Aufbau, und wenn Du Interesse hast, melde Dich gerne über mein Kontaktformular – dann bekommst Du alle Informationen, sobald es soweit ist.
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